Stade 213 (Gummi-Schmidt-Areal)
Hansestadt Stade
Nachdem die „Gebrüder Schmidt Gummiwarenfabrik“ nach 100 Jahren Werksbetrieb am Rande der Stader Altstadt ihren Betrieb eingestellt hat, hat die lokale Lindemann Gruppe die Liegenschaft erworben um hier ein neues Quartier zu realisieren. Damit die Neubebauung sich an diesem stadtbildprägenden Standort in das gewachsene Umfeld einpasst und Verknüpfungen in die heterogene Umgebung herstellt, haben wir 2022 ein zweiphasiges Werkstattverfahren mit sieben Planungsteams durchgeführt, die Entwurfsvorschläge entwickelt und einer interdisziplinären Jury präsentiert haben.
Von diesem Gremium wurde der Entwurf von LRW Architekten und Stadtplaner mit Y-La Landschaftsarchitektur aus Hamburg einstimmig als Grundlage für das folgende Bauleitplanverfahren ausgewählt. Der Siegerentwurf des städtebaulich-hochbaulichen Entwurfsgutachtens sieht eine Gruppierung der Gebäude um einen mittigen, öffentlichen Quartiershof vor, der von der Freiburger Straße und der Contrescarpe am Burggraben zugänglich ist. In den Erdgeschosszonen zwischen einem freistehenden Gebäude im Süden und dem Quartiershof sind kleinere gewerbliche Nutzungen vorgesehen, der Solitär im Süden bildet städtebaulich einen Gegenpol zur großmaßstäblichen Einzelhandelsstruktur auf der gegenüberliegenden Seite und stellt mit seiner besonderen Nutzungskonzeption ein funktionales Bindeglied zur Altstadt dar. An der Kerstenstraße im Norden des Plangebiets bilden niedrige Gebäudefassaden den Übergang zur Einzelhausbebauung aus den 1970ern, sodass die Geschossigkeit der Gebäude des entstehenden Quartiers von Norden nach Süden stetig ansteigt und mit den markanten geneigten Dächern eine Silhouette entstehen kann, die sich wie ein fehlender Baustein in das heterogene Umfeld einfügt. Die Gebäude sind als eigenständige Baukörper ausformuliert, die zu Gruppen zusammengefasst wurden, um städtebauliche Kanten zu formulieren. Es entstehen in der innenstadtnahen Wohnlage ca. 150 neue Wohneinheiten. Die Nutzungsmöglichkeiten der unterschiedlich großen Wohnungstypen sind auf die Bedürfnisse der zukünftigen Stadtentwicklung für Familien, Wohnen im Alter, Mikroappartments für Studenten, ausgelegt. Planungsrechtlich wird die Nutzungsmischung durch allgemeine Wohngebiete und urbane Gebiete umgesetzt. Das Planverfahren soll im Herbst 2024 abgeschlossen werden.
Projektinfos
Projektart: | Bebauungsplan |
Ort: | Hansestadt Stade |
Nutzungsart: | |
Fläche: | 2,5 ha |
Projektzeitraum: | 2021 - 2024 |
Projektbearbeitung: | Torsten Wild, Ina Scheidt, Marie Müller-Sell |
Auftraggeber: | Lindemann Gruppe, Hansestadt Stade |
Projektpartner: | |
Bes. Themen: |
- Innerstädtische Nutzungsmischung |