Die Aufstellung des Bebauungsplans und die parallele Änderung des Flächennutzungsplans waren erforderlich, da das Plangebiet planungsrechtlich im Außenbereich lag und der Flächennutzungsplan Flächen für die Landwirtschaft darstellte, sodass die angestrebte städtebauliche Entwicklung nur auf der Grundlage einer entsprechenden Bauleitplanung erfolgen konnte. Es wurden die westlich der Straße am Dreilingsberg gelegenen Gewerbegrundstücke mit einbezogen, um hier eine Anpassung der zulässigen Schallleistungspegel an die Bestandssituation vorzunehmen.

Das Gebiet ist trotz seiner Lage am Siedlungsrand von Travemünde infrastrukturell und verkehrlich sehr gut angebunden. Im Hinblick auf die Vorschrift des Baugesetzbuches, mit Grund und Boden sparsam umzugehen, der hohen Nachfrage nach Wohnraum und aufgrund der guten infrastrukturellen Lage in Travemünde, war es städtebauliches Ziel der Hansestadt Lübeck für das neu zu planende Wohngebiet eine flächensparende Bauweise in Form einer Mischung von Einzel- und Doppelhäusern sowie Reihenhäusern und Geschosswohnungsbauten anzustreben. Dabei sollte das Potenzial am Landschaftsrand durch eine Vernetzung mit Grünzügen und Wegen herausgestellt werden. Für das neue Wohnquartier stellte auch die Erschließungsplanung unter Berücksichtigung der bewegten Topographie eine besondere Herausforderung dar.

Die künftigen Wohnbauflächen wurden als allgemeines Wohngebiet gemäß § 4 Baunutzungsverordnung (BauNVO) festgesetzt. Die Festsetzung als allgemeines Wohngebiet passt sich damit der durch Wohnnutzungen geprägten Umgebung in der südlich angrenzenden Teutendorfer Siedlung sowie der östlich angrenzenden Siedlung an der Ringstraße an und gewährleistet, dass sich die im Plangebiet zulässigen Nutzungen in die Umgebung einfügen.

Aufgrund der hohen Anzahl an realisierbaren Wohnungen im Plangebiet wurde die Errichtung von zwei Kindertagesstätten im Plangebiet notwendig. Um eine gute fußläufige Erreichbarkeit innerhalb der Siedlung zu gewährleisten, wurden die Kindertagesstätten jeweils südlich der beiden Quartiersplätze angeordnet.

Für den die Siedlung umgebenden Grün- und Freiraum ist ein landschaftsplanerisches Konzept mit einem differenzierten Grünsystem entwickelt worden. Der umlaufende Grünzug mit einer landschaftsgerechten Gestaltung des neuen Ortsrandes am Nord- und Westrand des Wohngebietes, der Grünzug am Südrand parallel zur geplanten Moorbek-Renaturierung mit weitläufigen Retentionsmulden für die Ableitung des Oberflächenwassers sowie ein zentraler Grünzug in Nord-Süd-Richtung. Die Grünflächen sollen der wohnungsnahen Erholung und der Freizeitgestaltung dienen und dabei unterschiedliche Aufenthalts-, Spiel- und Erholungsmöglichkeiten bieten.

Für die Straßenraumgestaltung der Haupterschließung und die beiden Quartiersplätze wurde ein freiraumplanerisches Workshopverfahren durchgeführt.