Rudolf Lodders Preis 2023 „Warenhäuser bieten mehr!“
Hamburg
Warenhäuser besitzen eine lange Tradition in Deutschland. Über Jahrzehnte florierte das Geschäft, bis sich das Bild in den letzten 20 Jahren jedoch deutlich wandelte.
Mit dem Bedeutungsverlust der Warenhäuser geht auch ein Verlust an Aufenthaltsqualität und Lebendigkeit der Innenstädte einher. Dort, wo die Innenstadt früher durch Konsum und Vielfalt geprägt war, ist immer mehr Leerstand zu verzeichnen, sodass es notwendig wird, den vorhandenen Raum neu zu beleben. Was nach dem Wegfall der Warenhäuser verbleibt, sind großvolumige, häufig denkmalgeschützte Einkaufsbauten in attraktiven Innenstadtlagen, für die neue Nutzungen gesucht werden. Mit zunehmendem Bewusstsein für „Graue Energie“ ist der vielfach angestrebte Abriss aber nicht die beste Lösung.
Und Warenhäuser bieten mehr! Bei der Typologie handelt es sich meistens um mehrgeschossige, hochflexible und sehr gut anpassbare Gebäudehüllen, die nicht nur für die Warenpräsentation geeignet sind. Allein die Tatsache, dass diese Bauten bereits vorhanden sind und eine Bühne für alle Arten städtischer Aktivitäten bieten, macht sie für die Stadtgesellschaft interessant. Mit einer durchdachten Nach- und Umnutzung können die bisher leerstehenden Warenhäuser in prominenten Lagen einen wichtigen Beitrag leisten, um die deutschen Innenstädte wieder zu beleben und attraktiver zu gestalten.
Noch mangelt es jedoch an geeigneten Konzepten, die neben der temporären Veranstaltungsnutzung geeignet sind, um den Warenhäusern eine neue Rolle aufzuzeigen.
Im Rahmen des Studierendenwettbewerbs „Warenhäuser bieten mehr!“ wurden innovative, zukunftsweisende Nachnutzungskonzepte für innerstädtische, vielfach denkmalgeschützte Warenhäuser gesucht. Die Wettbewerbsaufgabe zielte auf Vorschläge für konkrete Nutzungen, die von den Studierenden als angemessen für die prominente innerstädtische Lage erachtet werden und der gewünschten hohen Nutzungsfrequenz und Attraktivität der Innenstädte gerecht können, ab. Zudem waren Vorschläge für eine attraktive und einladende architektonische Umgestaltung der bestehenden Warenhäuser und ihrer Fassaden gefragt, welche die vorgeschlagenen Nutzungen abbilden und einen identitätsstiftenden Treffpunkt in der Stadt auch räumlich und gestalterisch bekräftigen.
Projektinfos
Projektart: | Wettbewerb |
Ort: | Hamburg |
Projektzeitraum: | 10.2022 bis 11.2023 |
Projektbearbeitung: | Torsten Wild, Sophie Dornieden |
Auftraggeber: | Rudolf Lodders Stiftung |
Besondere Themen: | - Studierendenwettbewerb - Transformation Warenhaus - Belebung Innenstadt - Denkmalschutz |