Erweiterung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Kiel
Die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR hatte vom Land Schleswig-Holstein den Auftrag erhalten, für den ca. 10 ha großen Bereich „Bremerskamp“ einen städtebaulich-freiraumplanerischen Rahmenplan zur Entwicklung von Hochschulflächen aufzustellen. Das Areal besitzt als größte zusammenhängende Erweiterungsfläche der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) besondere Bedeutung und befindet sich im Eigentum des Landes Schleswig-Holstein.
Die Universität hat auf den Erweiterungsflächen vereinzelte Gebäude im Bestand und in den vergangenen Jahren Stellplatzanlagen realisiert. Impuls für die nun vorgesehene Entwicklung der Flächen ist die mögliche Verlagerung des Max-Rubner-Instituts an diesen Standort, der konkrete Sanierungsbedarf einiger bestehender Institutsgebäude, die nur befristete Genehmigung der Modulbauten, der Bedarf an Flächen für Forschungsneubauten sowie die Erkenntnis der Notwendigkeit einer langfristigen Sicherung campusnaher Entwicklungsmöglichkeiten für die CAU. Im Vordergrund der Aufgabe stand die Entwicklung eines Konzepts für die Verlagerung des Max-Rubner-Instituts (MRI), dessen Gebäude in der Kieler Innenstadt einen erheblichen Sanierungsstau besitzt. Neben der Verlagerung des MRI verzeichnet die Universität aktuell im Zusammenhang mit Restrukturierungsprozessen einen hohen Bedarf an Flächen für universitäre Neubauten und Ausweichflächen für temporäre Nutzungen. Hintergrund sind sowohl der Ausbau von Forschungsbereichen wie zum Beispiel der mögliche Neubau eines „Kiel Evolution Center“ (KEC), für das derzeit ein Forschungsneubau beantragt wird, als auch zunehmend abgängige und sanierungsbedürftige Gebäude, für die Ersatz geschaffen werden muss. Die Flächen am Bremerskamp stehen als eine der letzten großen freien Flächen mit entsprechender planerischer Ausweisung (Darstellung Sondergebiet HF im Flächennutzungsplan) im unmittelbaren räumlichen Zusammenhang mit der CAU, so dass hier auch bisher fehlende zentrale Funktionen im Campusbereich C neu geplant und geschaffen werden könnten. Mit der Auslobung eines Workshopverfahrens sollte in einem kommunikativen, auf den Dialog ausgerichteten Prozess eine städtebauliche Rahmenplanung unter Berücksichtigung der notwendigen Freiraumstrukturen erarbeitet werden. Für die Bearbeitung wurden fünf Planungsbüros eingeladen. In enger Zusammenarbeit mit der Christian-Albrechts-Universität, den Fachbehörden des Bundes, des Landes Schleswig-Holstein und der Landeshauptstadt Kiel wurde eine Aufgabenstellung erarbeitet und abgestimmt. Die beteiligten Institutionen begleiteten das Verfahren aktiv und brachten sich in dem moderierten Verfahren in Werkstätten aktiv in den Planungsprozess ein. Ziel des Workshopverfahrens war es, in gemeinsamer vertrauensvoller Zusammenarbeit aus den städtebaulichen Entwürfen der fünf Planungsbüros ein fachlich qualifiziertes, nachhaltiges und ökonomisch tragfähiges Gesamtkonzept für den rund 40 ha großen Ideenbereich abzuleiten. Das ausgewählte Konzept wurde anschließend durch den Entwurfsverfasser konkretisiert. Daran angeschlossen übernahmen wir für einen Großteil der Fläche die Schaffung neuen Planrechts.
Projektinfos
Projektart: | Städtebaulich-freiraumplanerisches Workshopverfahren |
Ort: | Landeshauptstadt Kiel |
Nutzungsart: | Biologiezentrum, Mensa II, Bibliotheks- und Seminarräume, Physikzentrum, Fakultätenblöcke, Max-Rubner-Institut, Studentisches Wohnen, Parkhaus, Außenanlagen, Mobilitätskonzept |
Fläche: | 10 ha |
Projektzeitraum: | 07.2018 bis 02.2019 |
Projektbearbeitung: | Andreas Fischer, Torsten Wild |
Auftraggeber: | GMSH AöR, Landeshauptstadt Kiel Ministerium für Bildung Wissenschaft und Kultur, Finanzministerium des Landes Schleswig-Holstein Christian-Albrechts-Universität zu Kiel |
Bes. Themen: | Großflächige wissenschaftliche Nutzungskomplexe, umfangreiche Beteiligungsveranstaltungen, kooperatives Verfahren, unterschiedliche Nutzungs- und Standortzusammenhänge, Einbindung in eine übergeordnete städtische Planungsstrategie |